Vorbereitung:

Einige Tage vorher schneiden die Kinder aus Goldpapier Sterne aus. Mit diesen Sternen, zusätzlich gekauften Leucht- und Dekosternen, sowie Lichterketten wird ein Sternzimmer oder eine Sternecke eingerichtet. 24 Goldpapiersterne werden noch nicht aufgehängt. Auf deren Rückseite schreibt die Erzieherin Angebotsvorschläge, z. B. "Morgen backen wir", "Morgen hören wir eine Geschichte" oder "Wünsch dir was". Zusätzlich wird noch ein Mond mit einer Pfeife gebastelt. Diese Utensilien werden für die Märchengeschichte benötigt.

Material:

*

24 Goldpapiersterne

*

ein Mond mit einer Pfeife

*

Nähnadel

*

Nähgarn

*

ein Filzstift

*

ein blaues Tuch

*

ein Rekorder mit ruhiger Musik

*

für jedes Kind ein Sitzkissen

Raumvorbereitung:

In dem Sternzimmer (der Sternecke) werden die Kissen im Kreis auf den Boden gelegt. Die Materialien liegen griffbereit und werden mit einem blauen Tuch abgedeckt. (Jeden Tag trifft sich die Gruppe im Sternenland und es wird auch jede Woche der Advent hier gefeiert.)

Einstieg:

Die Kinder sitzen auf ihren Kissen. Die Erzieherin legt das blaue Tuch in die Mitte und verteilt darauf die 24 Goldpapiersterne. Bei ruhiger Musik betrachten die Kinder diesen "Sternenhimmel". Danach erzählt die Erzieherin das folgende Märchen:

Aufregung im Sternenland

Hoch oben bei den Sternen im Sternenland herrscht seit einigen Tagen helle Aufregung. Jeden Abend, sobald die Sterne am Himmel ihren Platz eingenommen haben, schauen sie auf die Erde und sehen, wie nervös, unruhig, hektisch und aufgeregt die Menschen dort unten sind. Sie arbeiten von früh bis spät und haben keine Zeit. Sie sind oft unfreundlich und reden kaum miteinander. Lautes und fröhliches Lachen hören die Sterne nur ganz selten. Jeder Mensch geht seinen Weg und kümmert sich nicht um den anderen. Es gibt auf der Erde auch viele traurige Menschen. Fast jeden Tag hören die Sterne, wie auf der Erde jemand weint. Sie verstehen die Welt nicht mehr. Warum ist es auf der Erde nur so, warum können die Menschen nicht nett zueinander sein?

Ratlos ziehen die Sterne am Himmel entlang und immer wieder schauen sie auf die Erde. Eines Abends sagt ein kleiner Stern zu seinem Nachbarn: "Wir müssen den Menschen auf der Erde helfen, ihr Lachen wieder zu finden." "Aber wie sollen wir das machen?", fragt ein anderer Stern in der zweiten Reihe, der das gehört hat. "Wir sind hier oben und die Menschen sind dort unten, wie sollen wir da Kontakt aufnehmen?" Die Sterne überlegen hin und her, doch es fällt ihnen nichts ein.

"Wir müssen den alten, weisen Mond fragen", sagt nach einer Weile ein anderer Stern, "der weiß immer eine Lösung für unsere Sorgen. Vielleicht kann er uns auch jetzt einen Rat geben." Dieser Vorschlag gefällt allen und sie beschließen, den Mond um Rat zu fragen.

Da nicht alle Sterne ihren Platz am Himmel verlassen können, denn sonst wäre es auf der Erde in der Nacht stockdunkel, gehen nur die ältesten und größten Sterne gemeinsam zum Mond. Da der Weg dorthin weit und sehr beschwerlich ist, rufen sie den Wind zur Hilfe.

Sie bitten ihn, sie zum Mond zu pusten. Natürlich hilft der Wind gerne. Er pustet dreimal ganz kräftig und schon sausen die Sterne über die Milchstraße zum Mond.

Als sie dort ankommen, raucht der Mond gerade ein Pfeifchen. Er begrüßt die Sterne mit freundlicher Stimme: "Welch später Besuch. Müsstet ihr nicht auf eurem Platz sein, um mit eurem Licht die Erde zu erhellen?"
"Ja, das stimmt", sagt ein Stern mit leiser Stimme. "Aber wir müssen dir dringend etwas erzählen." "Es ist ganz wichtig", ruft ein anderer Stern dazwischen. "Und ganz schrecklich", tönt es aus der hinteren Reihe. "Beruhigt euch erst einmal", sagt der Mond, "es gibt für alles eine Lösung. Erzählt, was ihr auf dem Herzen habt."

Aufgeregt erzählen die Sterne, was sie auf der Erde beobachtet haben und dass sie sich große Sorgen um die Menschen machen. Der Mond schmunzelt und sagt: "Ja, ja, das erlebe ich jedes Jahr. Die Menschen haben füreinander wenig Zeit und kurz vor dem Heiligen Abend ist das besonders schlimm. Dann arbeiten und rennen sie doppelt so viel. Sie putzen, backen, kochen, schmücken den Weihnachtsbaum, besorgen Geschenke und haben füreinander kaum einen Augenblick Zeit übrig. Sie übersehen dann ihre Mitmenschen und merken gar nicht, dass die schönste Zeit im Jahr an ihnen vorbei läuft. Aber das vergeht und ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Im neuen Jahr ist das wieder ganz anders." So spricht der Mond und raucht in Ruhe sein Pfeifchen weiter.

"Aber bis dahin vergehen noch viele Tage und die Menschen können die schöne Vorweihnachtszeit nicht genießen. Das ist doch schrecklich", sagt ein Stern. "Das können wir nicht mit ansehen, wir müssen ihnen irgendwie helfen", ruft ein anderer Stern. "Sie sollen nicht rennen und hetzen, sondern zusammen singen, Geschichten hören und sich auf Weihnachten freuen", sagt ein besonders großer und heller Stern. Der Mond überlegt eine Weile und sagt dann: "Ihr habt Recht, so kann es auf der Erde nicht weitergehen. Ab heute soll an jeden Tag ein Stern zur Erde fliegen und dort einem oder mehreren Menschen, die besonders einsam, traurig oder hektisch sind, schöne Ideen bringen."

"Ich möchte den Menschen schöne Backideen bringen", ruft ein Stern. "Lass mich bitte zuerst auf die Erde, ich möchte den Menschen schöne Geschichten und Traumreisen bringen", sagt wieder ein anderer Stern. "Ich möchte den Menschen schöne Bastelideen bringen, also lass mich bitte zuerst auf die Erde", sagt ein dritter.

O je, jeder von ihnen will zuerst auf die Erde. Da muss sich der Mond schon wieder eine Lösung einfallen lassen. Er benennt 24 Sterne, die in diesem Jahr zur Erde gehen dürfen. Jeder von ihnen bekommt eine Nummer und der Stern mit der Nummer eins, der kann schon am nächsten Tag hinunter zur Erde.

"Wenn alle Sterne auf der Erde waren und mit den Menschen gesungen, gebastelt oder gebacken haben, dann werdet ihr sehen, dass sie alle ein wunderschönes ruhiges Weihnachtsfest feiern", erklärt der Mond mit ruhiger Stimme.

Ein leichtes Murren ist zu hören, denn es können nicht alle Sterne, die zum Mond gekommen sind, zur Erde. Der Mond geht zwischen den Sternen umher und schreibt 24 Sternen eine Zahl auf ihr glänzendes Kleid. Tröstend sagt er: "Im nächsten Jahr können andere 24 Sterne hinunter, also seid nicht traurig und geht jetzt alle wieder auf euren Platz am Himmel. Aber macht eure Arbeit gut, ich will keine Klagen hören."

Er nickt zufrieden und löscht sein Pfeifchen. Die Sterne verabschieden sich und machen sich auf den Heimweg. Auch jetzt hilft ihnen der Wind und pustet sie über die Milchstraße nach Hause. Dort gehen sie wieder an ihre Plätze.

Leise flüsternd erzählt jeder Stern seinem Nachbarn, was der Mond sich für die Menschen ausgedacht hat. Und am folgenden Tag geht es los. Der Stern mit der Nummer eins fliegt zur Erde. Er will mit den Menschen backen. Seine Taschen hat er voller schöner Rezepte. Auf der Erde hat er auch im Nu Menschen entdeckt, mit denen er backen möchte.

So geht es nun tagaus und tagein. Jeden Tag können die anderen Sterne am Himmel beobachten, dass die Menschen ruhiger und viel fröhlicher werden. Sie haben Zeit, singen und freuen sich und am Heiligen Abend, da sehen die Sterne, wie gut sie ihre Aufgabe gelöst haben. In jedem Haus brennen Kerzen und die Menschen sitzen zusammen und feiern ein friedliches Weihnachtsfest. Die Sterne sind zufrieden. Sie haben es geschafft, viele Menschen glücklich zu machen.

Abschluss:

Die 24 Sterne aus der Kreismitte, auf denen ein Angebot steht, werden von der Erzieherin mit Nummern versehen und zwischen die anderen Sterne gehängt. Jetzt hat die Gruppe einen Stern-Adventskalender.

Jeweils ein anderes Kind kann für den kommenden Tag den Stern mit der Nummer für den folgenden Tag heraussuchen. Das Angebot, das auf der Rückseite steht, wird von der Erzieherin vorgelesen.

Nun können sich die Kinder auf den kommenden Tag freuen.