Die Geschmeidigkeit und Formbarkeit macht den Ton zu einem vielfältigen Medium. Er kann verschiedenen Qualitäten haben: erdig, matschig, weich, trocken, hart, spröde. Im Grunde ist Ton jedoch ein sauberes Material. Ton ermöglicht durch seine Eigenschaften eine sehr intensive Sinneswahrnehmung. Beim Bearbeiten oder Ertasten des Tons mit geschlossenen Augen, werden die taktilen und kinästhetischen Erlebnisse intensiviert, da die kritische Kontrolle und Interpretation des Auges ausgeschaltet wird. Man kann den Ton kneten, schlagen, werfen, auseinanderreißen oder ihn mit weichen, streichenden Bewegungen formen. Ton hat eine beruhigende und entspannende Wirkung.
Solange der Ton nicht getrocknet ist, bleibt er immer wieder veränderbar. Daraus ergibt sich sein Experimentiercharakter. Der Widerstand, den der Ton bietet, richtet sich danach, wie viel Wasser ihm zugefügt wird. Mischt man ihn mit viel Wasser, so erhält man eine breiige Konsistenz, die sich gut zum Schmieren eignet. Ton ist für alle Altersstufen geeignet. Doch gerade Kinder mit Wahrnehmungs- und Motorikstörungen brauchen diese sinnlichen Erfahrungen mit Ton.
Ton ermöglicht aufgrund seiner Eigenschaften primär prozesshaftes, affektives Gestalten. In diesem Sinne ist Ton geeignet, nicht ausgelebte, frühkindliche Bedürfnisse nachzuholen und früheste innerer Prozesse durchzuarbeiten.
Durch das Arbeiten mit Ton kann das Kind ein Gefühl für sich selbst entwickeln, wodurch sein Selbstwertgefühl gestärkt wird.