Vielleicht ist die folgende Frage eine der wichtigsten überhaupt: Wie sollen wir im Angesicht des Todes leben? Ein großer Zen-Meister erzählt dazu folgendes Gleichnis:
Ein Mann war auf der Wanderung durch den dichten Dschungel. Plötzlich sprang ein Tiger aus dem Gebüsch.
Der Mann rannte davon, doch das wilde Tier folgte ihm. Der Mann rannte und rannte. Er kam an eine Klippe. Dort ergriff er in seiner Verzweiflung eine wilde Weinrebe und sprang über den Rand.
Nun hing er an der Weinrebe, voller Angst. Unter ihm konnte er auch noch einen zweiten Tiger entdecken, der nach oben zu ihm hinauffauchte und nur darauf wartete, ihn fressen zu können. Über ihm stand der andere Tiger und starrte ihn aus gelben Augen grimmig an. Die Weinrebe gab ein Stückchen nach und der Mann konnte sehen, dass sie kurz davor war, zu reißen.
Dann fiel sein Blick auf eine saftige Weintraube gleich vor seiner Nase. Während er sich mit der einen Hand weiter festhielt, pflückte er sich eine Traube und steckte sie in den Mund.
Wie köstlich sie schmeckte!