Instrumente:
Pferd = Kokosnussschalen | |
Zaumzeug = Schellenband | |
Wind = Rascheln mit Seidenpapier | |
Kirchenuhr = Xylophon | |
Schnee = Glockenspiel | |
Bettler = Klangstäbe | |
Schwert = Glissando auf dem Glockenspiel | |
Mantelteilung = Papier wird zerrissen |
Geschichte:
Es ist schon lange her, dass Martin bei uns auf der Erde wohnte. Er war noch sehr jung, als er Soldat wurde. Schnell wurde er ein guter Reiter unter den Soldaten. Manchmal musste er in die Stadt reiten, um wichtige Dinge zu besorgen.
Eines Tages sollte Martin wieder einmal in der Stadt etwas erledigen. Er holte sein Pferd aus dem Stall, legte ihm das Zaumzeug an und sattelte es. Dann schwang er sich auf das Pferd und ritt in den kalten Morgen hinaus. Erst trabte das Pferd langsam dahin, aber Martin spornte es an und im Galopp ging es nun die Landstraße hinunter. Es war ein Tag im November und es war sehr kalt. Martin hatte einen Helm und seinen warmen Mantel angezogen. So war er gut gegen den kalten Wind geschützt, der schon kräftig wehte. In der Stadt schlug die Turmuhr gerade neunmal, als Martin ankam. Er brauchte den ganzen Tag, um seine Arbeit zu erledigen.
Als er alles besorgt hatte, war es schon dunkel. Die Kirchenuhr schlug sechsmal und es war nun höchste Zeit, sich auf den Heimweg zu machen. Martin ritt los. Es begann zu schneien. Der Wind blies stärker als am Morgen und es war bitterkalt.
Das Pferd konnte nicht mehr so schnell laufen, denn der Wind wehte immer stärker und die Schneeflocken fielen immer dichter. Plötzlich bewegte sich etwas am Straßenrand. Ging da nicht jemand?
Martin zügelte sein Pferd. Ja, ganz deutlich hatte er gesehen, wie sich eine Gestalt mühsam fortbewegte und noch deutlicher hatte er gehört, wie ein Stock immer wieder auf den festgefrorenen Boden schlug. Martin ritt nun näher und erkannte einen Bettler, der sich auf seinen Stock stützte und sich langsam durch das Schneetreiben schleppte.
Martin sah, dass der Bettler nur zerrissene Kleider anhatte und fror. Er wusste gleich, wie er dem Bettler helfen konnte. Martin zog das Schwert aus der Hülle, nahm seinen dicken, warmen Mantel von den Schultern und teilte ihn mit dem Schwert mittendurch. Eine hälfte des Mantels reichte er dem Bettler, die andere hälfte legte er sich wieder um die Schultern. Dann steckte er sein Schwert zurück, schwang sich auf sein Pferd und ritt schnell davon.
Er ritt mit frohem Herzen durch die Nacht, so dass er gar nicht den eisigen Wind bemerkte. Auch das Schneetreiben machte ihm nichts mehr aus, denn er war glücklich, einem Menschen geholfen zu haben.