Gips und Gipsbinden haben ebenso wie Ton einen weichen, matschigen Charakter, jedoch fehlt ihm die schmutzige Farbe. Hierin liegt vielleicht der Grund dafür, dass Gips oft von Kindern, die sich nicht schmutzig machen wollen, bevorzugt wird. Gips spricht ähnlich wie Ton das Primärprozesshafte, das Triebhafte an und hat einen affektiven Charakter. Die Kinder können beim Arbeiten mit Gips ihrem Bedürfnis nach Matschen nachkommen. Gleichzeitig kann dieses Material auch dem Bedürfnis nach Sicherheit gerecht werden, denn wenn es an einer vorgegebenen Form wie beispielsweise dem eigenen Körper (Handabdruck, Gesichtsmaske etc.) oder einer aus Draht gebogenen Form gestaltet wird, bleibt der Ausdruck kontrollierbar. Dieses Material bietet also sowohl Sicherheit und Form, als auch die Möglichkeit zur Regression.
Gips trocknet relativ schnell und ermöglicht ohne großen technischen Aufwand das Herstellen von sehr stabilen Objekten.