Im August/September habe ich mit Vier- und Fünfjährigen in verschiedenen Kitas Musikwochen zum Thema Frosch und Storch gestaltet. Vielleicht findet sich ja hier eine Anregung für euch?
Bilderbücher und Lexika anschauen: Metamorphose des Froschs: Ei – Kaulquappe – Frosch | |
Bewegungen: Froschhüpfen; Froschyoga | |
Hörbeispiele: Bach, Regen, Wiesenvögel, Insekten, Frösche, als Vorbereitung zum Klangspiel | |
Klangspiel mit Orffinstrumenten: "Quacki, der kleine Frosch"( Quelle, Elisabeth Wagner, Don Bosco-Verlag) | |
mit Klangstäben c-f Lied singen und instrumentieren: "Balupp der kleine grüne Frosch" – Vor- und Nachspiel erfinden (Quelle: Elisabeth Wagner, Don Bosco-Verlag) | |
Störche: Reim- und Bewegungsspiel; Lied "Auf uns’rer Wiese gehet was"; rhythmische Spiele mit Claves (Holzstäben) "Klipp-Klapp" | |
Hörbeispiel Klavier "Der Storch": Langen Tönen (legato, gebundene halbe Töne) und kurzen Tönen (staccato, abgesetzte Viertelnoten) werden Bewegungen zugeordnet. Diese werden miteinander verbunden. Die Kinder ahmen mit ihren Armen einen Storchenschnabel nach; das Klappern wird durch claves hörbar gemacht, die sie im Rhythmus der Melodie der linken Hand anschlagen. Die langsamen Halben bzw. Ganzen der rechten Hand zeigen sie, indem sie mit hochgezogenen Knien wie ein Storch umherwaten. | |
Froschmasken (oder Faltfrösche) basteln – in der Gruppe mit den Erzieherinnen | |
Auf Wunsch der Kinder: Das Märchen vom Froschkönig erzählen und verklanglichen | |
Zum Verklanglichen brauchen die Kinder "Wasserplitschen", das sind Marmeladengläser, gefüllt mit gefärbtem Wasser, mit dem Deckel fest verschlossen. Bei Bewegung "plitschen" und "platschen" die so schön! |
Der Froschkönig
(frei erzählt nach den Hausmärchen der Gebrüder Grimm)
In alten Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat, lebte ein König, dessen Töchter waren alle sehr schön. Aber die jüngste war so schön, dass die Sonne selber, die doch so vieles gesehen hat, sich wunderte, sooft sie ihr ins Gesicht schien.
("schöne Musik"="Prinzessinenmusik": Saitenspiel, Fingercymbeln, Triangeln; ganz leise)
Nahe bei dem Schloss des Königs lag ein großer dunkler Wald. In dem Wald unter einer Linde war ein Brunnen und wenn der Tag sehr heiß war, so ging das jüngste Königskind hinaus in den Wald. und setzte sich an den Rand des kühlen Brunnens. Und wenn die Prinzessin Langeweile hatte, so nahm sie eine goldene Kugel, warf sie in die Höhe und fing sie wieder auf. Das war ihr liebstes Spielzeug. Nun trug es sich einmal zu, dass die goldene Kugel der Königstochter nicht in die Hände fiel, sondern auf den Rand des Brunnens schlug und ins Wasser hineinrollte.
(alle spielen ihre Wasserplitschen)
Die Kugel verschwand im Brunnen. Und der Brunnen war tief, so tief, dass man keinen Grund sah. Da fing die Königstochter an zu weinen und weinte immer lauter und konnte sich gar nicht trösten. Und wie sie so klagte, rief ihr jemand zu: "Was hast du, Königstochter, du schreist ja, dass sich ein Stein erbarmen möchte."
("traurige Klänge"=klagend, jammernd; mit Blockflötenköpfen)
Sie sah sich um und erblickte einen Frosch, der seinen Kopf aus dem Wasser streckte.
"Ach du bist’s, alter Wasserpatscher", sagte sie. "Ich weine über meine goldene Kugel, die mir in den Brunnen gefallen ist." "Sei still und weine nicht", antwortete der Frosch. "Ich kann dir helfen, aber was gibst du mir, wenn ich deine Kugel heraufhole?" – "Was du haben willst, lieber Frosch", sagte die Königstochter. "Meine Kleider, meine Perlen, auch die goldene Krone, die ich trage." Der Frosch antwortete: "Das alles mag ich nicht. Aber wenn du mich lieb haben willst und ich dein Spielkamerad sein soll, an deinem Tischlein neben dir sitzen, von deinem goldenen Tellerlein essen, in deinem Bettlein schlafen darf, dann will ich hinuntersteigen und dir die Kugel wieder heraufholen." – "Ach ja", sagte sie, "ich verspreche dir alles, was du willst, wenn du mir nur die Kugel wiederbringst." Sie dachte aber: Was der dumme Frosch schwätzt, der sitzt im Wasser bei seinesgleichen und quakt und kann keines Menschen Geselle sein.
(alle spielen ihre Wasserplitschen)
Der Frosch tauchte seinen Kopf unter, sank hinab und nach einem Weilchen kam er wieder heraufgerudert, hatte die Kugel im Maul und warf sie ins Gras. Die Königstochter freute sich, als sie ihr schönes Spielzeug wiederhatte, hob es auf und sprang damit fort.
"Warte, warte", rief der Frosch, "nimm mich mit, ich kann nicht so schnell laufen wie du!" Aber was half ihm, dass er ihr sein Quack-Quack so laut nachschrie! Sie hörte nicht darauf, eilte nach Hause und hatte den armen Frosch bald vergessen.
Am anderen Tage, als sie sich mit dem König und allen Hofleuten zur Tafel gesetzt hatte und von ihrem goldenen Tellerchen aß, da kam, pitsch platsch, etwas die Marmortreppe heraufgekrochen und als es oben angelangt war, klopfte es an die Tür und rief: "Königstochter, jüngste, mach mir auf." Als die Königstochter aber aufmachte, saß der Frosch davor. Da warf sie die Tür hastig zu und setzte sich wieder an den Tisch. Der König sah, dass ihr das Herz gewaltig klopfte und sprach: "Mein Kind, was fürchtest du dich, steht etwa ein Riese vor der Tür und will dich holen?" "Ach nein", antwortete sie, "es ist ein Riese, sondern ein garstiger Frosch. Gestern fiel meine goldene Kugel ins Wasser. Weil ich so weinte, hat sie der Frosch wieder heraufgeholt und weil er es so verlangte, versprach ich ihm, er solle mein Geselle werden. Ich dachte aber nimmermehr, dass er aus dem Wasser heraus könnte. Nun ist er draußen und will zu mir herein." Indes klopfte er zum zweiten Mal und rief: "Königstochter, jüngste, mach mir auf, weißt du nicht, was gestern du zu mir gesagt hast bei dem kühlen Brunnenwasser? Königstochter, jüngste, mach mir auf!"
Da sagte der König: "Was du versprochen hast, musst du halten. Geh und mach‘ ihm auf!" Sie ging und öffnete die Tür. Der Frosch hüpfte herein bis zum Stuhl. Da saß er und rief: "Heb mich herauf zu dir." Sie wollte nicht, bis es der König befahl.
(laute und schrille Klänge: zornig, wütend, trotzig – ungute Gefühle)
Als der Frosch auf dem Stuhl war, wollte er auf den Tisch. Dann sprach er: "Schieb mir dein Tellerchen näher, damit wir zusammen essen." Man sah wohl, dass sie es nicht gerne tat. Der Frosch ließ sich’s gut schmecken, aber ihr bliebt fast jedes Bisslein im Halse stecken. Endlich sprach er: "Ich habe mich satt gegessen, nun trag mich in dein Kämmerlein, da wollen wir uns schlafen legen." Die Königstochter fing zu weinen an und fürchtete sich vor dem kalten Frosch, der nun in ihrem schönen Bettlein schlafen sollte. Der König aber war zornig und sprach: "Wer dir geholfen hat, als du in der Not warst, den sollst du hernach nicht verachten."
Da packte sie den Frosch mit zwei Fingern, trug ihn hinauf und setzte ihn in eine Ecke. Als sie aber im Bett lag, kam er gekrochen und sprach: "Ich will schlafen so gut wie du. Heb mich herauf oder ich sag es deinem Vater." Da war sie bitterböse und warf ihn mit aller Kraft gegen die Wand.
("Bitterböse Musik" mit lautem Krach)
Als er aber herabfiel, war er kein Frosch, sondern ein Königssohn mit schönen und freundlichen Augen. Der war nun nach ihres Vaters Willen ihr lieber Geselle und Gemahl. Da erzählte er ihr, dass er von einer bösen Hexe verwünscht worden war und niemand ihn hätte aus dem Brunnen erlösen können als sie allein.
Und am nächsten Tag wollten sie in sein Königsreich gehen und Hochzeit feiern.
(auf allen Instrumenten; Trommeln und Schelentambourine: Hochzeitsmusik – fröhlich, ausgelassen, Tempo zum Tanzen, "schöne" Klänge)