Erzbischof Desmond Tutu nennt seine südafrikanischen Mitbürger treffend ,,God’s rainbow children". Tatsächlich ist die Bevölkerung so bunt, wie die Landschaft unübertroffen vielseitig ist. Südafrikas Menschen kommen aus aller Herren Länder, sie sind vielfarbig, vielsprachig, vielschichtig, kurz: multikulturell.
Im Gegensatz zu den USA, die sich sehr schnell auf eine Sprache wie auf einen gemeinsamen ,,way of life" einigten, ist Südafrika bunt geblieben – daran konnten auch Kolonialismus, Apartheid oder Industrialisierung nichts ändern.
Gleichwohl hobelt auch in Südafrika das moderne Leben viele Eigentümlichkeiten weg. Wer seinen ,,Kraal" verlassen hat und in einer Weltstadt wie Johannesburg lebt, ist in der Welt des ,,global village" Frankfurt und New York näher als Ahnenglaube und Tradition.
Bevölkert war das riesige Gebiet ursprünglich nur von den nicht sesshaften rassisch und sprachlich verwandten Buschmännern und Hottentotten.
Historiker sind sich einig, dass in mehreren Wellen – beginnend schon vor der Zeitenwende, verstärkt seit dem 16. Jahrhundert – Schwarze in fünf unterschiedlichen bantusprachigen Gruppen aus dem Seengebiet Zentralafrikas ins südliche Afrika eingewandert sind: die Ovambo/Herero, Sotho, Nguni, Shona/ Venda und Tsonga/Shangaan.
Die meisten der Ankömmlinge ließen sich im Gebiet des heutigen Südafrika nieder. die übrigen zogen in die Nachbarländer Südafrikas: die Ovambo/Herero nach Namibia, ein Teil der Sotho nach Botswana und Lesotho, ein kleiner Teil der Nguni nach Swaziland, die Shona nach Zimbabwe, ein Teil der Tsonga nach Mozambique.
Trotz aller Rassenvorurteile hat es zwischen Buschmännern, Hottentotten. Schwarzen und Weißen immer vielfältigc Vermischung gegeben. Die Mischling~ bildeten unter der Gesetzgebung dei Apartheid die Gruppe der Coloureds.
Die ersten Bewohner des südlichen Afrika waren die Buschmänner.