Die südafrikanischen Ndebele stammen ebenfalls aus der Nguni-Einwanderung im 16. Jahrhundert. Anders als die Matabele von Zimbabwe, die mit ihrem Herrscher Msilikazi, einem abtrünnigen General von Zulu-König Shaka, nach Zimbabwe gekommen sind, leben die südafrikanischen Ndebele schon seit Jahrhunderten im Gebiet des heutigen Mpumalanga, und zwar in der Gegend nordöstlich von Pretoria und in der Region von Middelburg.
Dieses künstlerisch besonders kreative Volk wurde vor allem durch die farbenfrohe Bemalung seiner Häuser bekannt, die z. B. auf der ehemaligen Missionsstation Botshabelo zu sehen sind. Die vorwiegend geometrischen Muster werden heute oft mit neuen Motiven aus dem 20. Jahrhundert ergänzt; gemalt wird zunehmend mit leuchtenden Acrylfarben.
So bunt und phantasievoll wie die Häuser sind auch Schmuck und Kleidung der Frauen, die den Familienstand verraten. Die verheiratete Frau trägt Messingringe an Armen, Beinen und um den Hals, junge Mädchen schmücken sich mit dicken, perlenbestickten Wulsten um Taille, Hals, Arme und Beine.
Die Farbenkunst der Ndebele verewigte die Autofirma BMW auf einem ihrer Fahrzeuge. Das Kunstwerk der berühmten Prinzessin Helen Sibidi ist im Münchener BMW-Automuseum zu bewundern.
Seit die Künstlerin Ester Mahlangu auf Einladung des französischen Kulturministers ihre Werke 1989 und 1990 in Paris präsentieren konnte, sind ihre Gemälde sprunghaft im Preis gestiegen. Noch heute malt sie auf dem Dung-Fußboden ihres Hütten- "Studios".
Die Ndebele-Sprache – isiNdebele – ist eine der Amtssprachen Südafrikas.